Ihre Ideallösung: BI-Frameworks im Vergleich

Vorstand Arnulf Koch mit den Logos von Redash, Grafana und Metabase

Redash, Grafana, oder doch Metabase? Wer eine BI-Lösung sucht, hat die Qual der Wahl.

Wenn Sie sich dafür entschieden haben, Ihr Unternehmen mit Business Intelligence für die Zukunft fit zu machen, stehen für Sie erstmal ein paar Entscheidungen an. Zu den ersten und wichtigsten gehört, welches Softwareframework Sie für Ihre BI-Lösung haben wollen.

Dabei stehen Ihnen viele Möglichkeiten zur Verfügung: Closed- und Open-Source, Redash, Power-Bi, oder vielleicht doch eine maßgeschneiderte Lösung? Eine Kombination aus verschiedenen Softwareanbietern? Am Ende dieses Artikels werden Sie aber schlauer sein. Beachten Sie dabei, dass derartige Postings natürlich  nicht eine persönliche, individualiserte Beratung ersetzen, Ihnen aber einen guten Überblick darüber geben können, was für Möglichkeiten überhaupt offen stehen.

Open Source vs. kommerzielles Produkt

Wenn es um Business Intelligence-Framworks geht, sind kommerzielle Anbiete zweifellos die Platzhirsche auf dem Markt: die großen Softwaregiganten IBM, SAP, Oracle oder Microsoft haben einen überwältigenden Marktanteil gegenüber kleineren Open-Source-Initiativen. Warum sich ein Blick über den Tellerrand der Giganten trotzdem lohnt, haben wir bereits im Artikel K&K ❤ Open Source beschrieben. Im Folgenden seien also die Hauptargumente nur noch einmal kurz aufgeführt.

  • Offene Strukturen eliminieren Hindernisse in Support und Aufbau.
  • Datenkontrolle bedeutet, dass Ihre Geschäftsdaten nicht von fremden Unternehmen abhängig sind.
  • Freie Lizenzen sparen Geld und sind flexibler in der Vergabe.
  • Große Communities unterstützen Sie und unsere Programmierer.
  • Unabhänigkeit – vor allem auf nationaler Ebene – lässt das Geld da ankommen, wo es benötigt wird.

Natürlich bedeutet das nicht, dass viele große Softwareunternehmen nicht hervorragende Produkte auf dem Markt platziert haben, mit denen wir im Zweifelsfall auch gerne arbeiten – so integriert sich Microsoft Power BI sehr gut in ein bestehendes Office-System, und Google Data Studio verknüpft sich mit anderen Google-Produkten. Traditionsunternehmen wie Tableau und Qlik haben schon lange Markterfahrung.

Allerdings sind letztere Lösungen sehr, sehr teuer – wobei man für Features mitbezahlt, die Sie außerhalb eines Großkonzerns nie brauchen werden – und erste Leiten die Daten erst über verschiedene Zwischenspeicher, ehe Sie in der Datenverarbeitung ankommen, was zum einen die Kontrolle aufwändiger macht, zum anderen dafür sorgt, dass Sie noch weniger Datenkontrolle haben.

Aus diesem Grund empfehlen wir vor allem mittelständischen Betrieben, die eher unbekannten Open-Source-Frameworks nicht aus dem Auge zu verlieren. Zwar haben diese nicht das gigantische Marketingbudget und die Marktdurchdringung ihrer großen kommerziellen Geschwister, können aber gerade für die Ansprüche des deutschen Mittelstandes wie maßgeschneidert wirken. Während Tableau ihnen theoretisch die Verkaufszahlen in Südamerika gegenüber Ostasien gegenüberstellen kann, müssen Sie sich fragen: habe ich überhaupt außenstellen in Brasilien?

Der deutsche Mittestand profitiert besonders von Open-Source-Lösungen.

Welche Open-Source-Lösungen sind für mich relevant?

Eine Konstanz bei Open-Source-Lösungen ist ihre schiere Zahl. Dabei haben verschiedene Frameworks im Kontext von Business Intelligence verschiedene Vorteile, Nachteile und Schwerpunkte. Deswegen gibt es leider nicht die perfekte Lösung für alle Kunden – es kommt immer darauf an, welche Art von Unternehmen Sie führen, welche Daten Sie verknüpfen wollen und was Sie damit anstellen.

Wir wollen Ihnen hier drei Lösungen – Redash, Grafana und Metabase – vorstellen, mit denen wir hier bei K&K-Software bereits viel praktische Erfahrung gesammelt haben, und die wir ihnen uneingeschränkt empfehlen können. Alle Lösungen sind Open-Source, unabhängig und verarbeiten Ihre Daten nicht über eine Cloud oder einen Drittanbieter, sondern direkt vor Ort auf Ihren Servern.

Bevor wir tiefer in die einzelnen Frameworks einsteigen, zwei gute Nachrichten: Zum einen sind Sie nicht auf eine Lösung beschränkt. In der Regel können wir – je nach individuellem Anwendungsfall – mehrere Lösungen kombinieren. Zum anderen bieten wir auch individuelle Softwarelösungen an, die wir auf Ihr Unternehmen nach Maß anfertigen können  – damit kann kein Framework konkurrieren!

Redash Dashboard - Entwicklung der Bilanzkennzahlen

Redash-Dashboard: Entwicklung der Bilanzkennzahlen

Redash Dashboard - Entwicklung Corona Inzidenz

Redash-Dashboard: Entwicklung der Corona Inzidenzen im Landkreis Schweinfurt

Redash: Die kaufmännische Lösung

Die Geschichte: Das Projekt Redash wurde 2016 von Arik Fraimovich ins Leben gerufen. Arik war der Ansicht, dass traidionelle BI-Lösungen aufgebläht und langsam seien, und versuchte, mit Redash einen neuen, schlanken und übersichtlichen Blick auf Daten zu schaffen. Das Team rund um Arik wuchs schnell. Heute wird Redash von Unternehmen in der ganzen Welt genutzt.

 

Der Schwerpunkt: Redash zeichnet sich vor allem durch seine einfachen, präsentationsfreundlichen Dashboards aus. Ihre Daten werden einfach nur logisch zusammengefasst, und das Framework bietet außerdem einen guten Zugang zur Verknüpfung und Verdichtung Ihrer Daten: wenn Ihnen eine interessante Korrelation auffällt, oder Sie sich für einen bestimmten Aspekt ganz besonders interessieren, bietet Ihnen Redash die Möglichkeit, der Sache einfach und schnell auf dem Grund zu gehen.

Redash glänzt in der Verknüpfung und Verdichtung von Daten.

Die Schwäche: Redashs Fokus liegt in der Verknüpfung und Aufbereitung Ihrer Daten, nicht unbedingt in ihrer Sammlung. Die tiefe Aufbereitung dauert seine Zeit, daher werden neue Daten nur in Ticks von mehreren Sekunden eingespeist. Der kleinste Refresh-Zyklus der Dashboards liegt bei einer ganzen Minute. Für kaufmännische Daten ist das kein Problem – für technische, zeitempfindliche Anwendungen wie Temperaturmonitoring an Maschinen kann Redash aber deutlich zu langsam sein.

Langzeitauswertungen liefern aussagekräftige Informationen zu Erträgen und Effizient

Grafana-Dashboard: Langzeitauswertungen liefern aussagekräftige Informationen zu Erträgen und Effizienz

Schnell erfassbare Statusübersichten

Grafana-Dashboard: Schnell erfassbare Statusübersichten

Grafana: Für die Techniker

Die Geschichte: Als älterer und größerer Player als Redash, wurde Grafana 2014 von Torkel Ödegaard aus der Taufe gehoben. Seitdem ist das Ökosystem rund um Grafana kontinuierlich gewachsen, und kann schon nicht mehr allein mit dem Begriff der Business Intelligence allein zusammengefasst werden. Dank Millioneninvestments und einem stetig wachsendem Team kann es in vielen Bereichen fast schon mit den Großen mithalten.

Der Schwerpunkt: Der Schwerpunkt von Grafana ist inzwischen gar nicht mehr so leicht zu fassen. Zahlreiche Plugins und ergänzende Anwendungen machen Grafana zu einer hochkomplexen BI-Plattform. Sicher ist: im Schwerpunkt liegt nicht die Datentiefe, sondern die Datenmessung über Zeit. Hier updated Grafana quasi in Echtzeit – perfekt beispielsweise für die Überwachung von Maschinen. Echtzeitdaten können fortlaufend in Diagramme eingespeist werden.

Die Schwäche: Grafana wird vor allem seine Tiefe zum Verhängnis. Klar gibt es für alles ein Plugin – aber wenn Sie eine einfache Business-Lösung, beispielsweise für Ihre Bürodaten, suchen, dann ist das mit einer Kanone auf Spatzen geschossen. Verdichtungs- und Analysetools müssen mühsam eingearbeitet und erlernt werden. Da sind andere Lösungen näher an Ihrem Unternehmen dran.

Metabase: Der Postbote

Die Geschichte: Metabase wurde im Oktorber 2015 als einfach zu nutzende, „in fünf Minuten installierte“ Business-Intelligence-Lösung enthüllt. Unter dem Motto „It’s 2015, stop paying for basic BI“, geht es Metabase nicht darum, das Feld der Business Intelligence technisch weiterzuentwickeln, sondern eine solide, günstige Lösung für einfache BI-Anwendungen zu schaffen.

Metabase hebt sich durch Email-Berichte ab.

Der Schwerpunkt: Im Grunde unterscheidet sich Metabase nicht signifkant von Redash, wenn es um den Unternehmenschwerpunkt geht; auch hier liegt der Fokus auf leicht durchschaubare, erforschungsfreundlich aufbereitete Daten, die in kaufmännisch sinnvollen Ticks im System verarbeitet werden. Die Besonderheit von Metabase im Vergleich zu Redash liegt im Email-Reporting; so können Sie sich Updates auf diesem Weg holen, sofern Sie auf diese Kommunikationsmethode noch Wert legen.

Die Schwäche: Zum einen empfiehlt K&K Software gar kein Email-Reporting mehr – unserer Ansicht nach sind Emails zu langsam und zu unsicher. Metabase kann Ihre Abhängigkeit von Mails noch vertiefen. Zum anderen sind wir der Ansicht, dass Metabase zwar im Grunde das macht, was Redash eben auch bietet – Redash allerdings in fast allen Fällen die bessere und ausgereiftere Lösung ist.

Die drei Lösungen im Überblick

Redash

  • Einfache Handhabung
  • Gute Visualisierung von Daten
  • Verdichtungsfreundlich
  • Verknüpfter Datensatz
  • Langsame Updates
  • Monitoringunfreundlich

Grafana

  • Updates quasi in Echtzeit
  • Viele Features durch Plugins
  • Großes Wachstum der Plattform
  • Fokus auf Zeiträume
  • Extrem komplex
  • Fürs Büro gibt es bessere Alternativen

Metabase

  • Einfache Handhabung
  • Schnelle Installation
  • Updates per Mail
  • Redash macht Gleiches besser
  • Mails nicht unbedingt empfohlen

Unsere Alternative – Ihre Ideallösung

Obowohl weder Open Source-,  noch komerzielle Lösungen für Ihr Unternehmen ideal sind, bedeutet das nicht, dass Sie für Unternehmen nicht eine maßgeschneiderte Lösung bekommen können. Dazu können wir zum einen die bestehenden Lösungen, inbesondere die Open Source-Frameworks, miteinander kombinieren, und zum Beispiel für Ihre Maschinen Grafana-Dashboards erstellen, während ihre Buchhaltung und Sie mit Redash arbeiten. Oder aber wir erstellen Ihnen eine zugeschnittene Lösung from scratch.

Die Vorteile einer Eigenentwicklung liegen auf der Hand: Perfekt auf Ihre Prozesse und Ihren Workflow angepasst, finden Sie keine unnötigen Funktionen, die mühsam umschifft werden müssen. Die Updates kommen genau so schnell, wie Sie es brauchen. Die Analysefunktionen sind auf Ihre Fragestellungen und Ihren Geschäftskosmos angepasst. Support kann einfach und schnell geleistet werden. Und vor allem sind Sie völlig unabhänig von Dritten – egal, ob große Softwareunternehmen oder Open-Source-Projekte.

Eine individuelle Lösung macht Sie unabhängig von Dritten.

Egal, für welche Lösung Sie sich entscheiden: unterm Strich zahlt sich eine gut durchdachte, auf Ihre Bedürfnisse angepasste BI-Lösung finanziell aus. Je solider die Implementierung, je mehr Erfahrung und Input in Ihr BI-Konzept geflossen ist, desto effizienter kann sie Ihnen Arbeit und damit Zeit abnehmen, desto einfach ist ihre Instanthaltung und desto einfacher kann sie erweitert werden, wenn Ihr Unternehmen wächst. Mit IT ist es ein bisschen wie mit einem Garten: Geduld und Wissen sorgen dafür, dass er nachhaltig wächst und Ihnen die reichsten Früchte schenkt.

Lesen Sie hier, wie wir eine BI-Lösung für Ihr Unternehmen Schritt für Schritt aufbauen.

Oder lassen Sie sich persönlich bei uns beraten: 09382-3102-241

Das Foto zeigt die 27 Mitarbeiter der K&K Software AG.

Team K&K Software AG

Wir bei K&K arbeiten in einem interdisziplinären Team zusammen. Das ist wunderbar, da so viele unterschiedliche Denkansätze ins Unternehmen kommen. Unsere Erfahrungsberichte, Branchennews, Anleitungen und Sonstiges stellen wir regelmäßig in diesem Blog online.

29. Juli 2021